DaFMat - Deutsch für Chinalektoren

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28. Februar 2010

Schriflticher AusdrucK - Unterrichtskonzept

Frank Ristow

Bei den zu Beginn durchgeführten Probeprüfungen zeigt sich oft, dass die Kandidaten nicht damit vertraut sind, auf Deutsch gut strukturierte Texte zu schreiben.

Im Folgendem wird ein Unterrichtskonzept vorgestellt, an dessen Ende die Kandidaten in der Regel wesentlich besser strukturierte und inhaltlich differenziertere Texte verfassen können.

1.Der Lehrer informiert allgemein über die beim TestDaF verlangte Textsorte. Besonders die Information, dass sich ein TestDaF-Text aus den Textsorten "Erörterung" und "Beschreibung von Abbildungen zusammensetzt, ist zentral.
2.ca. 4-5 UE ohne die fakultativen Unterrichtsaktivitäten

 

Der Lehrer beschreibt die allgemeinen Merkmale der Textsorte Erörterung. Dabei stellt er Bezüge zur TestDaF-Aufgabe im Schriftlichen Ausdruck her und auch zu Parallelen zu den Prüfungsaufgaben MA4, MA5 und MA7.
2.1Nun wird erklärt, wie die Einleitung einer Erörterung strukturiert ist: Hinführung zum Thema und Problemfrage. Der Lehrer informiert die Kandidaten darüber, dass man auf unterschiedliche Weise zum Thema hinführen kann und stellt die verschiedenen Arten der Hinführungen vor.
Die Kursteilnehmer lesen verschiedene Einleitungen einer Erörterung zu einem Thema und ordnen sie den verschiedenen Arten von Einleitungen zu.
Im Plenum werden die Lösungen erarbeitet.
Zu einem beliebigen Thema, z.B. dem aus der Probeprüfung, verfassen die Teilnehmer nun eine Einleitung.
Wenn sie mit ihren Einleitungen fertig sind, können die Teilnehmer durch die Klasse laufen, sich die Einleitungen der anderen anschauen und diese analysieren und auch Verbesserungsvorschläge machen.
Fakultativ: Exemplarisch können einige Einleitungen im Plenum vorgetragen und besprochen werden.
2.2Der Lehrer erklärt wie der Hauptteil einer Erörterung, die eigentliche Argumentation, strukturiert sein kann: wichtig - unwichtig, unwichtig - wichtig, pro - contra, contra - pro, Argumente aneinander gereiht - pro/contra abwechselnd.
Es werden Gruppen gebildet. Die Teilnehmer sollen nun Argumente zu dem Thema sammeln, zu dem sie vorher schon die Einleitung geschrieben haben.
Im Plenum werden die Argumente stichwortartig an der Tafel gesammelt.
Der Lehrer erklärt, die Begriffe "erweiterte" und "einfache Argumentation" und anhand von Beispielen die Möglichkeiten, wie man Argumente erweitern kann (Praxisbeweise, Evidenzbeweise, Autoritätsbeweise, Analogiebeweise, moralische Normen und Werte). Wichtig ist auch zu erklären, was nicht in eine Argumentation gehört, z.B. Sprichwörter.
Die Teilnehmer suchen sich jeweils eines der vorher zusammen erarbeiteten Argumente aus und verfassen damit eine erweiterte Argumentation.
Wenn sie mit ihren Argumenten fertig sind, können die Teilnehmer durch die Klasse laufen, sich die Argumente der anderen anschauen, diese analysieren und auch Verbesserungsvorschläge machen.
Fakultativ: Exemplarisch können einige Argumentationen im Plenum vorgetragen und besprochen werden.
2.3Der Lehrer erklärt, was in den Schluss einer Erörterung gehört und was man sonst noch alles am Schluss machen kann.
Bevor die Teilnehmer versuchen, einen eigenen Schluss zu dem vorher gewählten Thema zu verfassen, lesen sie eine Erörterung eines deutschen Schülers und analysieren sie auf der Basis dessen, was sie bisher über die Textsorte Erörterung gelernt haben: Analyse der Einleitung, Argumentationsstruktur, Argumente, Schluss.
Im Plenum werden die Ergebnisse der Analyse gesammelt.
Die Teilnehmer verfassen nun einen eigenen Schluss zu dem vorher gewählten Thema.
Anschließend laufen sie in der Klasse herum, lesen, was die anderen geschrieben haben und machen Verbesserungsvorschläge, wenn notwendig.
Fakultativ: Exemplarisch kann im Plenum das vorgetragen und besprochen werden, was einzelne Teilnehmer verfasst haben.
Ergänzende Übungen oder (freiwillige) Hausaufgaben:
Die Teilnehmer können mit Hilfe der Redemittelliste die Einleitung / Argumentation / den Schluss mit unterschiedlichen Redemitteln gestalten.
Sie können auf unterschiedliche Arten die Einleitung verfassen / die Beweisführung gestalten / den Schluss gestalten.